9. November 1938 – Tag der Erinnerung und Mahnung – Kein Schlussstrich!

9. November 1938 – Tag der Erinnerung und Mahnung – Kein Schlussstrich!
Am 9. November 2018 wird sich zum 80. Mal die Reichspogromnacht von 1938 jähren. Damals brannten in Deutschland Synagogen, Gebetsräume und weitere jüdische Versammlungsstätten. Mehrere tausend Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört, beziehungsweise geschändet. Juden und Jüdinnen wurden ermordet oder in den Suizid getrieben. In den folgenden Tagen wurden 30.000 jüdische Menschen in Konzentrationslager verschleppt.

Dieses Novemberpogrom war der von den Nationalsozialisten verordnete und lückenlos geplante Übergang von der Diskriminierung und Ausgrenzung zur systematischen Verfolgung der Juden. Das Pogrom erinnert uns daran, dass solche schrecklichen Dinge nicht mit Deportationen und Konzentrationslagern gestartet, sondern Schritt für Schritt entwickelt wurden.

Wir erleben zur Zeit nicht nur ein Wiedererstarken des Antisemitismus, sondern aus der rechtspopulistischen Ecke ein Forderung nach einer „Normalisierung deutscher Geschichte“, die auf eine Dethematisierung des Nationalsozialismus mit all seinen Gräueln abzielt.

Wir fühlen uns eines lebendigen Gedenkens verpflichtet und wollen die Erinnerung und Verantwortung wachhalten, um sensibilisiert in der Gegenwart zu leben und derzeitigen politischen Entwicklungen rechtzeitig etwas entgegenzusetzen.

Erinnerung bedarf fester Orte und Bezugspunkte in der Zeit sowie gemeinsame Zeichen wie das Gedenken an die Pogrome im November 1938.
Auch in Dannenberg lassen sich vielerorts Spuren vergangenen jüdischen Lebens finden: Der Standort der Synagoge, einzelne Häuser, in denen jüdische Familien gelebt haben, ein Straßenname, ein Davidstern…
Manches lässt sich konkret belegen, anderes bleibt vage, sicher ist, dass Dannenberg vor allem im 19. Jh eine lebendige jüdische Gemeinde hatte und schon lange vorher Juden in Dannenberg ansässig waren.

In diesem Sinne laden wir am 9.11. um 14 Uhr zum Stadtrundgang auf den Spuren jüdischen Lebens in Dannenberg ein. Treffpunkt Dannenberger Marktplatz, Brunnen.
Die anschließende Lesung von Briefen verfolgter Jüdinnen und Juden aus Dannenberg wird ab (ca.) 15:30 Uhr im Alten Rathaus, Sitzungsraum, Am Markt 5 stattfinden.
Veranstalter: Stadtarchiv Dannenberg und das Bündnis gegen Rechts Wendland/Altmark unter Mitwirkung des Fritz-Reuter Gymnasiums und der musikalischen Begleitung durch den Chor PiCanta.